History

Geschichte der Firma Marcos   

Die Firma Marcos wurde 1959 durch Jem Marsh und Frank Costin in England gegründet.

Die Firmengründer kombinierten die jeweils ersten drei Buchstaben ihrer Nachnamen Marsh und Costin zu Marcos.

Frank Costin hatte zuvor an Jagdbombern von De Havillard Mosquito gearbeitet und dabei die Idee gehabt, Sperrholz auch im Automobilbau für die Chassis zu verwenden.

 

                                                 

Vampire vom Hause De Havillard...                                   ...und sein Holzrumpf                                                                                                                                      

Das leichte Gewicht, die stromlinienförmige Karosserie und der 1,5 Liter Motor von Ford gaben den ersten Wagen eine hervorragende Leistungsfähigkeit. Darum verkauften sich diese Autos sehr gut.

Bekannte Rennfahrer wie Jackie Stewart haben ihre ersten Rennerfahrungen mit einem Marcos gemacht. Diese ersten Wagen wurden  „The ugly duckling“, (das hässliche Entlein) genannt.

Jem Marsh und sein ugli duckling

Als Frank Costin 1961 die Firma verlassen hat wurde seine Aufgaben den Gebrüder Dennis und Peter Adams übertragen. Ihre erste Aufgabe war, die Konstruktion zu vereinfachen.

Die Gebrüder Adams haben 1963 so quasi als Uebergangslösung den Marcos 1800 konstruiert. Der Fahrzeugrahmen wurden immer noch aus Holz gebaut, die Hülle jedoch aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Die neue, extravagante wunderschöne Form die nur als Uebergangslösung gedacht war hat dem Marcos anlässlich der Lancierung an der Motor Show im Oktober grossen Erfolg gebracht. Und dieser Inspiration blieb Marcos bis heute treu.

Mit freundlicher Genehmigung von N. Lecompte, Belgien ©    Marcos GT 1800

 

Im Jahr 1966 wurde der Mini Marcos vorgestellt. Eine komplett glasfaserverstärkte Kunststoff-Karosserie auf dem zuverlässigen Fahrgestell inklusive Motor, Getriebe und Vorderradantrieb von Austin-Mini

      Mini-Marcos MK3                                                                    

Der Mini-Marcos hat sich extrem gut verkauft und war auf Rennstrecken sehr beliebt und bekannt, speziell 1966 in Le Mans als er als einziges Britisches Auto das 24-Stunden Rennen beendet hat

Während dieser Zeit blieb der Marcos GT noch ziemlich populär doch die Herstellung der immer noch aus Holz gebauten Chassis war zu arbeitsintensiv. So wurden 1969 die Gebrüder Adams beauftragt, ein  Stahlchassis zu konstruieren. Als Ergebnis resultierte ein Vierkant-Stahlrohrchassis, durch welches die Herstellung um 15 Arbeitsstunden verkürzt werden konnte.

Angetrieben wurden diese Wagen hauptsächlich von Ford (4 Zylinder 1,5 Liter und 1650cc, V4 und 3 Liter V6) sowie Volvo (original 1800cc und später den 3 Liter Reihenmotor).

Sie alle haben bei der Presse ein gutes Echo gefunden und wurden vorteilhaft verglichen mit anderen speziellen Marken wie Lotus, Morgan, Gilburn und TVR.

Ermutigt durch volle Auftragsbücher wurde 1971 entschlossen die Fabrikation von Bradford-on-Avon in Wiltshire in eine neue Fabrik in der Nähe von Westbury zu verlegen. Es war ein Produktionsvolumen von 6 bis 10 Wagen pro Woche geplant von welchen ein Grossteil für die Vereinigten Staaten bestimmt war.

Der Umzug in das neue Werk hat die Produktion beeinträchtigt, zusammen mit Problemen mit dem US-Haupt-Importeur und dem landesweiten Zusammenbruch des Marktes war Marcos gezwungen ihren Betrieb 1972 zu schliessen.

Jem Marsh blieb im Geschäft mit einem Ersatzteildienst und einer Service-Stelle für die bestehende Kundschaft. Im Jahr 1976 hat er den Namen Marcos und die Formen wieder erstanden. Und so war es möglich dass ab 1981 die Fabrikation des Marcos GT wieder aufgenommen werden konnte..

Nachdem die Konstruktion aktualisiert und mehrmals überarbeitet wurde kam 1984 der Mantula Coupé mit einem Rover V8 3,5 Liter und dann 1986 der Mantula Spyder (Cabriolet) auf den Markt.

                                                     Marcos Mantula Spyder V8            

Mit der Vorstellung des Mantara wurde 1993 ein Wendepunkt für Marcos. Obwohl der Mantara äusserlich seinen Vorgänger verwandt war, war es ein total neues Auto das den neuen Gesetzesvorschriften für die Typenprüfung entsprochen hat, welche Kleinproduktionen und Verkauf über ausgewählte Händler erlaubt. Das Auto war allgemein beliebt, und nach verschiedenen Fahrtests und Fahrberichten weiterhin empfohlen und genoss breite Anerkennung. Ausgerüstet mit dem neu entwickelten berühmten Rover V8 bietet der Mantara ausserordentliche Leistung, spurtreue Strassenhaltung und unvergleichbare Anwenderfreundlichkeit.

Trotzdem, die Geschichte ist da noch nicht fertig. An der 1993 Motor-Show enthüllte Marcos die  LM – Version des Mantara. Das Auto liess mit grossen Rennerfolgen die gute alte Zeit wieder aufleben. Einen ausserordentlichen Erfolg in der ersten Rennsaison im 5 Liter Rover V8 Format gefolgt  1995 von LM600. Angetrieben von einem 6,1 Liter Chevrolet small-block V8. Dieses Auto brachte  dem Team Marcos nicht nur den 1995 UK GT Titel in den Händen von Chris Hodgetts auch der Firma Marcos wieder den Weg nach Le Mans und dies nach über 30 Jahren. Nun also wird der LM600 in privaten Renn-Teams zu einem regulären Konkurrent im GT auf der ganzen Welt.

So weit die „Company History“ wie sie von Marcos im Dezember 1995 den Prospekten beigelegt wude.

Im Jahr 2000 ging Marcos erneut in Konkurs, baute seit 2002 jedoch dank des Kanadiers Tony Stelliga, der das Unternehmen kaufte, wieder Autos.

Während die Strassenfahrzeuge in Kenilworth (Warwickshire, England) hergestellt wurden, wurde die Produktion von Rennwagen nach Zwaagdiijk in den Niederlanden verlegt. Am 9. Oktober 2007 wurde bekannt gegeben, dass die Fahrzeugproduktion eingestellt und das Unternehmen liquidiert wird. Die Situation am Markt wurde so eingeschätzt, dass keine ausreichende Gewinne mehr erzielt werden können. (Aus Wikipedia)

 

13.06.2011